Kurzbeschreibung

Das österreichische Gesundheitssystem steht infolge des demografischen Wandels und des medizinisch-pharmazeutischen Fortschritts vor großen finanziellen Herausforderungen.

Einen zumindest teilweisen Ausweg aus dieser ökonomisch-politischen Zwangslage stellen gesundheitspolitische Ansätze dar, die auf einer Stärkung der Eigenverantwortung beruhen. Im Bereich der Arzneimittelversorgung entspricht dies einer Förderung des Stellenwerts der eigenverantwortlichen Behandlung und Vorbeugung geringfügiger Gesundheitsstörungen mithilfe rezeptfreier (sog. OTC-) Präparate.
Die faktische Bedeutung der OTC-Präparate in Österreich und deren Akzeptanz bei den Fachkreisen, der Bevölkerung, der Politik und den Krankenkassen steht hinter dem Stellenwert zurück, den diese Präparate und deren Anwendung in vergleichbaren Ländern heute haben.

Da die Anwendung von OTC-Präparaten typischerweise ohne vorherige Arztkonsultation möglich ist, können durch diese Form der Selbstbehandlung zeitliche Kapazitäten und Ressourcen im Bereich der ambulanten Versorgung geschont und zugleich Kosten für verordnete Medikamente eingespart werden. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist insbesondere relevant, dass es bei der OTC-Anwendung durch präventive Effekte sowie durch die Verringerung von Arbeitszeitausfällen und Produktivitätsverlusten regelmäßig zu sinkenden Kosten und steigender Effi zienz kommt. Die Patienten selbst schätzen an der OTC-Anwendung vor allem den direkten und bequemen Zugang zur Behandlung sowie Zeitersparnisse.

Die Autoren analysieren die genannten gesundheitsökonomisch relevanten Effekte im Rahmen einer breit angelegten wissenschaftlichen Studie und beziffern detailliert die einzelnen Kostenfaktoren. Im Anschluss werden dieser primär wirtschaftlichen Sichtweise mögliche Auswirkungen auf das Versorgungsgeschehen und das Patientenwohl gegenübergestellt und kritisch diskutiert.
Vor dem Hintergrund dieser umfassenden Behandlung der Thematik werden schlussfolgernd gesundheitspolitische Empfehlungen für eine sinnvolle und verantwortbare Integration der OTC-Präparate in die österreichische Gesundheitsversorgung gezogen.
Die Politikwissenschaftlerin Cosima Bauer und der Gesundheitsökonom Uwe May verfügen über langjährige praktische und wissenschaftliche Erfahrung im Bereich der Arzneimittelund Gesundheitsversorgung sowie der Pharmapolitik.

Projektinformationen

Autor

Cosima Bauer
Prof. Dr. rer. pol. Uwe May

Erschienen

2013

ISBN Nummer

978-3-9814835-2-9

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